Zeltwanderung: Transversale längs den Sierras Almijara und Tejeda (Übersicht, 29. März bis 2. April 2011)
near Maro, Andalucía (España)
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Trail photos
Itinerary description
Für mich sind Mehrtageswanderungen durch naturbelassene oder sogar weitgehend unberührte Landschaften die großartigste Variante des Wanderns. Erst durch den mehrtägigen Aufenthalt außer Haus bekommt man die Chance, sich nachhaltiger von der Zivilisation abzumelden und in voller Tiefe in die Natur einzutauchen. Die Nächte draussen, ob mit oder ohne Zelt, liefern neue Facetten des Erlebens, die den Tageswanderungen verschlossen bleiben müssen. Und Spanien bietet noch genügend große Naturräume, um diesem Genuß nachzugehen. Wer will, kann diese auch in den küstennahen Regionen Andalusiens finden. Als ein Beispiel beschreibe ich nachfolgend eine 5-Tage-Wanderung durch den Naturpark der Sierras Tejeda, Almijara und Alhama. Es war leider meine letzte Zeltwanderung überhaupt. Ein Tribut ans Alter. Es ist eben ein Unterschied, ob man mit einem voll ausgerüsteten Trekkingrucksack 1000 m ansteigt, oder nur mit einem Daypack auf dem Rücken. Außerdem, abends in das Zelt hinein geht auch in höherem Alter. Aber morgens aus der Bodenlage einigermaßen stilvoll wieder in die Senkrechte zu gelangen, das wird doch zunehmend mühsamer.
Für eine Transversale durch die Sierras Almijara und Tejeda, grob der Provinzgrenze zwischen Malaga und Granada folgend, bieten sich in der Sierra Almijara zwei prizipielle Optionen an:
1. Von Maro aus über die Gipfel des Cielo, Navachica, Caballo und weiter auf Grenadinischer Seite zum Puerto de Competa und
2. von Maro aus über den Barranco de Chillar und Puerto de Frigiliana, d.h. auf Malagensischer Seite, zum Pto. de Competa.
Beide Routen sind gleich reizvoll. Wegen der ganz wesentlichen Frage der Wasserversorgung, ist die Route 1 jedoch logistisch schwieriger. Die erste Nacht wird man meist irgendwo auf dem Bergkamm verbringen, d.h. dafür muß man genügend Wasser von Maro mitschleppen, neben Zelt-/Schlafausrüstung und Proviant für 4 - 5 Tage. Es sei denn, man schafft es in einem Zug bis zur ersten Quelle. Nach meiner Kenntnis ist die erste vermutlich verläßliche Quelle die Fuente Frio zwischen Puerto de la Ventosilla und Piedra Sellada. Ergo: Diese Route ist eher was für junge und sportliche Bergfreunde. Mit damals 70 Jahren spielte ich jedoch definitiv nicht mehr in dieser Liga. Meine Wahl fiel deshalb auf die Option 2 mit seiner deutlich bequemeren Wasserversorgung.
Die beste Jahreszeit für eine derartige Unternehmung scheint mir der frühe Herbst zu sein. Das Wetter ist dann am stabilsten. Winter und Frühjahr gehen natürlich auch, aber die Wetterstabilität läßt nach und kann im Frühjahr recht unsicher werden. Das gilt vor allem seit der Klimawandel in Andalusien angekommen ist. Dadurch setzt nicht nur die Mandelblüte immer früher ein, sondern es verschiebt sich auch die Regenzeit in Richtung Frühjahr. Wenn man aus Gewichts- und Romantikgründen ohne Zelt unterwegs ist, wird natürlich ein Wetterumschwung besonders ungemütlich. Ich habe mich trotzdem fürs Frühjahr entschieden (Vorteil: Längere Tageshelligkeit), alle Prognosen vorher genau geprüft und zusätzlich eine Portion Glück bestellt. Der Wetterumschwung kam dann erst nachdem ich Ventas de Zafarraya erreicht hatte. Echt super!
Meine fünftägige Zeltwanderung startete am 29. März 2011 in Maro und endete am 2. April in Ventas de Zafarraya. Beide Endpunkte der Strecke sind einfach mit dem Bus zu erreichen.
Tag 1: Cuevas de Nerja über Coll. de Apretaderos bis Cortijo del Iman (Bilder 1, 2)
Tag 2: Cortijo del Iman über Pto. de Frigiliana bis Venta Panaderos (Bild 3)
Tag 3: Venta Panaderos über Pto. de Competa bis Coll. de los Carneros (Bild 4)
Tag 4: Coll. de los Carneros über La Maroma bis Rec. La Alcauca (Bilder 5, 6)
Tag 5: La Alcauca bis Venta de Zafarraya
Noch einige Anmerkungen zur Bewertung des Schwierigkeitsgrades. Wikiloc erwartet, den technischen Schwierigkeitsgrad zu bewerten und nicht die körperliche Anstrengung. Für Wanderer empfinde ich dieses Prinzip nicht sehr hilfreich da unspezifiziert. Viel geeigneter ist das in Spanien propagierte System M.I.D.E. (Metodo de Informacion de Excursiones), das vier verschiedene Beurteilungskriterien nutzt (Risiko, Orientierung, Route, Anstrengung). Wen es interessiert wie das System funktioniert, der möge bitte selbst recherchieren. Ich habe die Bewertung "Nur für Experten" deshalb gewählt, weil es wirklich nicht jedermanns Sache ist und auch nicht sein soll, hier für mehrere Tage "outdoors" unterwegs zu sein. Ein wenig Expertise sollte man schon haben. Das gilt insbesondere dann, wenn man wider aller Ratschläge allein unterwegs ist.
Durch Anklicken des folgenden Links ("mehr anzeigen") geht es zur Detailbeschreibung des 1. Tages dieser Wanderung.
Alexander Sy, Kiel, Alemania
Für eine Transversale durch die Sierras Almijara und Tejeda, grob der Provinzgrenze zwischen Malaga und Granada folgend, bieten sich in der Sierra Almijara zwei prizipielle Optionen an:
1. Von Maro aus über die Gipfel des Cielo, Navachica, Caballo und weiter auf Grenadinischer Seite zum Puerto de Competa und
2. von Maro aus über den Barranco de Chillar und Puerto de Frigiliana, d.h. auf Malagensischer Seite, zum Pto. de Competa.
Beide Routen sind gleich reizvoll. Wegen der ganz wesentlichen Frage der Wasserversorgung, ist die Route 1 jedoch logistisch schwieriger. Die erste Nacht wird man meist irgendwo auf dem Bergkamm verbringen, d.h. dafür muß man genügend Wasser von Maro mitschleppen, neben Zelt-/Schlafausrüstung und Proviant für 4 - 5 Tage. Es sei denn, man schafft es in einem Zug bis zur ersten Quelle. Nach meiner Kenntnis ist die erste vermutlich verläßliche Quelle die Fuente Frio zwischen Puerto de la Ventosilla und Piedra Sellada. Ergo: Diese Route ist eher was für junge und sportliche Bergfreunde. Mit damals 70 Jahren spielte ich jedoch definitiv nicht mehr in dieser Liga. Meine Wahl fiel deshalb auf die Option 2 mit seiner deutlich bequemeren Wasserversorgung.
Die beste Jahreszeit für eine derartige Unternehmung scheint mir der frühe Herbst zu sein. Das Wetter ist dann am stabilsten. Winter und Frühjahr gehen natürlich auch, aber die Wetterstabilität läßt nach und kann im Frühjahr recht unsicher werden. Das gilt vor allem seit der Klimawandel in Andalusien angekommen ist. Dadurch setzt nicht nur die Mandelblüte immer früher ein, sondern es verschiebt sich auch die Regenzeit in Richtung Frühjahr. Wenn man aus Gewichts- und Romantikgründen ohne Zelt unterwegs ist, wird natürlich ein Wetterumschwung besonders ungemütlich. Ich habe mich trotzdem fürs Frühjahr entschieden (Vorteil: Längere Tageshelligkeit), alle Prognosen vorher genau geprüft und zusätzlich eine Portion Glück bestellt. Der Wetterumschwung kam dann erst nachdem ich Ventas de Zafarraya erreicht hatte. Echt super!
Meine fünftägige Zeltwanderung startete am 29. März 2011 in Maro und endete am 2. April in Ventas de Zafarraya. Beide Endpunkte der Strecke sind einfach mit dem Bus zu erreichen.
Tag 1: Cuevas de Nerja über Coll. de Apretaderos bis Cortijo del Iman (Bilder 1, 2)
Tag 2: Cortijo del Iman über Pto. de Frigiliana bis Venta Panaderos (Bild 3)
Tag 3: Venta Panaderos über Pto. de Competa bis Coll. de los Carneros (Bild 4)
Tag 4: Coll. de los Carneros über La Maroma bis Rec. La Alcauca (Bilder 5, 6)
Tag 5: La Alcauca bis Venta de Zafarraya
Noch einige Anmerkungen zur Bewertung des Schwierigkeitsgrades. Wikiloc erwartet, den technischen Schwierigkeitsgrad zu bewerten und nicht die körperliche Anstrengung. Für Wanderer empfinde ich dieses Prinzip nicht sehr hilfreich da unspezifiziert. Viel geeigneter ist das in Spanien propagierte System M.I.D.E. (Metodo de Informacion de Excursiones), das vier verschiedene Beurteilungskriterien nutzt (Risiko, Orientierung, Route, Anstrengung). Wen es interessiert wie das System funktioniert, der möge bitte selbst recherchieren. Ich habe die Bewertung "Nur für Experten" deshalb gewählt, weil es wirklich nicht jedermanns Sache ist und auch nicht sein soll, hier für mehrere Tage "outdoors" unterwegs zu sein. Ein wenig Expertise sollte man schon haben. Das gilt insbesondere dann, wenn man wider aller Ratschläge allein unterwegs ist.
Durch Anklicken des folgenden Links ("mehr anzeigen") geht es zur Detailbeschreibung des 1. Tages dieser Wanderung.
Alexander Sy, Kiel, Alemania
Waypoints
Campsite
3,258 ft
2. Nacht: Venta Panaderos
Die 2. Nacht auf dem alten Dreschplatz der Venta Panaderos.
Comments (2)
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Hola Alexander. Me ha sorprendido gratamente encontrar este track y leer tu historia. Muchas gracias por haberlo compartido. Siendo alemán tienes un conocimiento increíble de la zona. Se percibe que eres todo un montañero de bien. Conozco todas las etapas que has recorrido, a excepción del tramo de El Imán. Pienso que se trata del paraje más recóndito que podemos encontrar en Andalucía, junto con el Puntal de Vacares en Sierra Nevada, el tresmil más remoto. El ascenso a La Cadena por El Imán sigue anotado en mi agenda montañera desde hace tiempo, y tu aportación me sigue animando. Poca gente se aventura por esa zona tan salvaje, ya que es especialmente complicado sacarle un trazado circular en una sola jornada. Desde El Pinarillo y regresando por Puerto Umbrales, lo veo factible. Tu opción de vivaquear también es muy atractiva. Esperaré un día propicio en otoño. Nuevamente agradecido, ha sido un placer leerte. Que la Fuerza te siga acompañando. Un saludo. Nos vemos en el camino.
Gracias por el amable comentario, Kminante del Sur. He estado muy feliz por eso. Una caminata circular desde Pinarillo vía Iman, Pto. Frigiliana, Pto. Volver a Umbrales a Pinarillo es una gran idea. Pero muy, muy largo para una caminata de un día. En otoño, los días se acortan rápidamente y el tiempo se acaba. Por eso me quedé en el estanque de fuego del Río Higuerón. No es tan bonito como en Venta Panaderos. Pero puedes darte un chapuzón maravilloso en el estanque después de un día caluroso. Siempre hay un agujero en la cerca en alguna parte. Mis mejores deseos y buena suerte. Alexander